Die Lebensmittelindustrie, Großküchen, Hotels und Kitas haben eins gemeinsam: Sie alle unterliegen strengen Hygienerichtlinien. Die in Deutschland geltenden Hygienestandards sind streng und dienen vor allem dem Schutz des Konsumenten. Die Vorschriften werden sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene geregelt. Es gibt ca. 700 Richtlinien, die den Umgang mit Lebensmitteln in Deutschland regeln. Sie beziehen sich auf alle Produktionsstufen, Räumlichkeiten, Maschinen, Technik und Personal.
Seit April 2004 gibt es die „Verordnung (EG) Nr. 852/2004 über Lebensmittelhygiene“. In dieser werden Leitlinien für alle Betriebe, die Lebensmittel professionell verarbeiten, lagern und transportieren festgehalten. Betriebe sind dazu verpflichtet, „eine gute Hygienepraxis“ einzuhalten. Zu den Leitlinien gehört auch der Umgang mit Lebensmitteln, Personalhygiene, Desinfektion, Abfallentsorgung und die bauliche Ausstattung.
Unter die bauliche Ausstattung fällt auch die Schädlingsprävention. Essensgerüche, Abfälle und Beleuchtung ziehen Motten, Wespen und Fliegen an. Diese können durch Lebensmittelkontakt gesundheitsschädliche Viren und Bakterien verbreiten. Daher gelten besondere Vorschriften für Räume, in denen Lebensmittel zubereitet, behandelt und verarbeitet werden. Laut der Verordnung Nr. 852/2004 müssen diese Räume so gebaut sein, dass eine gute Lebensmittelhygiene gewährleistet werden kann und Kontamination während der Prozesse vermieden werden. Daher müssen sie einige Forderungen erfüllen: Die Fenster dieser Räume müssen so gebaut sein, dass Schmutzansammlungen vermieden werden. Soweit Fenster nach außen geöffnet werden können, müssen sie mit Fliegengittern versehen sein. Um auch hier die Hygienestandards zu halten, müssen ebendiese Fliegengitter besonders konzipiert sein - z.B. leicht zu entfernen und zu reinigen.
Die Gewebeart, die in härteren Umgebungen zum Einsatz kommt, ist Edelstahl. Edelstahl ist ein unlegierter oder legierter Stahl, der sich durch seine besondere Reinheit, Robustheit und Widerstandsfähigkeit auszeichnet. Es gibt je nach Anwendungsgebiet auch verschiedene Edelstahlsorten, die sich für verschiedene Umgebungen eignen.
V2A- Edelstahl: Als V2A werden alle Stähle bezeichnet, die aus Chrom-Nickel-Legierungen bestehen. V2A- Stahl wird sehr häufig benutzt, vor allem in der Bau- und Automobilindustrie, der Pharma-, Kosmetik- und Getränkeindustrie oder im Alltag als Spülbecken.
V4A-Edelstahl: V4A-Stahl ist Edelstahl, der zusätzlich zu Chrom und Nickel Molybdän enthält. Dadurch wird er korrosionsbeständiger und resistent gegenüber Chlorid und kann auch unter Wasser in chloridhaltiger Umgebung - wie zum Beispiel in Schwimmbädern, Küstenregionen oder in der Chemie - eingesetzt werden.
Edelstahl schützt nicht nur in der Lebensmittelindustrie vor Insekten und Ungeziefer, sondern kann auch gut im Alltag als Abdeckung und Schutz vor Kleintieren wie Mäusen oder Vögeln dienen. Beliebt ist Edelstahlgewebe durch seine Witterungsbeständigkeit auch als Lichtschachtabdeckung.